Die Hauptstadt Indiens liegt im Norden und hießt (Neu-)Dehli. Flächenmäßig ist Europa dreimal so groß wie Indien, doch leben dort mit 1.088,06 Mio. Menschen vergleichsweise ¼ mehr. Die meisten Inder besitzen keinen festen Job, sondern viele verdienen nur wenig Geld durch Tagelöhnerei. Der Durchschnittsverdienst der 400 Mio. ärmsten Inder liegt bei 1 Euro pro Tag. Fast jede zweite Frau ist Analphabetin und ¼ der Männer. Andererseits stehen den Vermögenden eine gute Infrastruktur und Verdienstmöglichkeiten zur Verfügung, so z.B. die Softwareindustrie. Die Zahl der Ethnien ist unbekannt. Aber bekannt sind 1500 verschiedene Sprachen. Amtssprache ist Hindi, Englisch die wichtigste Handels-sprache. Die größte Religionsgruppe bilden mit 80% die Hindus, deren Religion, der Hinduismus die Lebensbedingungen seit Jahrhunderten stak beeinflusst hat. Markantestes Beispiel ist das Kastenwesen, wodurch die Gesellschaft stark hierarchisch geordnet war.
Im Vergleich zu anderen Regionen Indiens ist Tamil-Nadu verhältnismäßig wohlhabend. Dennoch bestehen auch dort gravierende soziale Probleme und Ungleichheiten. So sind die außerhalb des Kastensystems stehenden Dalit, die einen hohen Bevölkerungsanteil von etwa einem Fünftel haben, nach wie vor gesellschaftlicher Ausgrenzung und wirtschaftlicher Benachteiligung ausgesetzt. Kinderarbeit ist noch immer ein weit verbreitetes Problem; auffällig ist dabei der hohe Anteil von Mädchen – ein Indiz für das geringere Ansehen von Mädchen und Frauen in der Gesellschaft. Obwohl Tamil-Nadu zu den am höchsten industrialisierten Bundesstaaten Indiens zählt, ist die Landwirtschaft nach wie vor der wichtigste Arbeitgeber. Fast die Hälfte aller Kinder ist unterernährt. Hohe Arbeitslosigkeit stellt vor allem in den Städten eine große Herausforderung dar. Die Hauptstadt Madras (Chennai) führte 1925 als erste in Indien die kostenlose Schulspeisung an öffentlichen Schulen ein.